Stellungnahme der Stadt Backnang zum Genehmigungsverfahren des Projektes Zollstock-Springstein
Windpark Zollstock-Springstein: 120 Interessenten bei Standort-Erkundung
Großes Interesse von Pro und Contra – Projektbeteiligte führen Interessierte durch den geplanten Windpark – zahlreiche Fragen vor Ort beantwortet
Die Einladung zu einer Fuß-Exkursion rund um die geplanten Standorte der Windenergieanlagen zwischen Zollstock und Springstein ist gut angekommen: Rund 120 Interessierte wanderten am Samstag, 15. November, durch den Wald und erkundeten das Areal, auf dem vielleicht schon zum Jahreswechsel 2015/2016 Ökostrom für rund 10.000 Haushalte erzeugt werden könnte. Initiiert haben die Begehung die Bürgerenergiegenossenschaft Murr eG und die Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG. Sie sind Projektbeteiligte des interkommunalen Vorhabens. Bei der Exkursion mit dabei waren auch weitere Vertreter des Investoren-Konsortiums: die Energiegenossenschaft Murrhardt und die Stadtwerke Backnang, Von der Forstseite war Martin Röhrs, Leiter des Geschäftsbereichs Forst des Rems-Murr-Kreises, mit von der Partie.
Die Fragen von Befürwortern, Unentschlossenen und Gegnern waren durchgehend sachlich, die Stimmung blieb bis zum Schluss freundlich.
Die zirka fünf Kilometer lange Strecke führte zu vier der sechs möglichen Standorte sowie zum Windmessgerät LIDAR. Während des rund zweieinhalb Stunden dauernden Rundgangs erläuterten Markus Höfer, Geschäftsführer der Stadtwerke Backnang, und Reinhard Knüdeler von der Energiegemeinschaft Weissacher Tal Einzelheiten des Projekts und beantworteten Fragen der Teilnehmer: unter anderem zur Technik, zu Maßnahmen des Wegebaus und zu Kranstellplätzen. Auch ging es den Referenten darum, die Motivation der Energiegenossenschaften für ihr Engagement zu verdeutlichen. Die Teilnehmer – Pro wie Contra – zeigten großes sachliches Interesse an Details zum Bauvorbereitung und zur Installation der Windräder; gefragt waren auch Auskünfte des Forstvertreters zu den Auswirkungen für den dortigen Wirtschaftswald und des Wegebaus. Das Vorranggebiet für das regionale Energiewende-Vorhaben ist ein rund drei Kilometer langer und ein Kilometer breiter Streifen südlich des Wanderheims Eschelhof. Nach bisherigen Erkenntnissen ist das Areal für einen Windpark geeignet – sowohl wirtschaftlich wie aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes.
„Der interkommunale Windpark ist nicht nur ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Markus Höfer und fügte an: „Er ist viel mehr. Nämlich eine Chance, die zukünftige Energieversorgung der Region gemeinsam mit den Bürgern selbst zu gestalten. Und zwar so, dass die Kommunen und Menschen hier etwas davon haben.“ Reinhard Knüdeler bestätigte dieses zentrale Intention des Investoren- und Betreiberkonsortiums und betonte: „Die Genossenschaften werden das Geld ihrer Mitglieder nur investieren, wenn die Anforderungen des Vorhabens an Mensch und Umwelt und die Wirtschaftlichkeit voll umfänglich erfüllt sind. Deshalb ist es uns wichtig, die Bürgerinnen und Bürger objektiv zu informieren damit sie sich ein eigenes Urteil über das Projekt machen können.“ Ganz wichtig war ihm an dieser Stelle auch der Hinweis, dass durch die Beteiligung der örtlichen Genossenschaften und Stadtwerke die Ausschöpfung des Standortes und die Belastung der Natur in Grenzen gehalten wird und die Wertschöpfung in der Region bleibt.
Partner aus der Region für die Region
Zum Auftakt der Begehung brachte Markus Höfer die Eckdaten des Projekts in Erinnerung: Die örtlichen Energiegenossenschaften möchten gemeinsam mit den Stadtwerken Backnang und Murrhardt die Energiewende in der Region voranbringen. Das Investoren-Konsortium aus Bürgern und kommunalen Unternehmen arbeitet dafür mit dem regionalen Projektierer WIND Energien GmbH aus Dettingen unter Teck zusammen. Geplant sind sechs hocheffiziente, schallreduzierte Windkraftanlagen der Firma Nordex mit je 2,4 Megawatt installierter Leistung, die auf dem Areal klimaschonend Strom erzeugen sollen. Rund 25 Millionen Euro kostet das Projekt insgesamt. „Wir wollen, dass die Bürger vom Windpark profitieren, wenn die Anlagen in unserem Sichtfeld Strom erzeugen“, erklärte Reinhard Knüdeler von der Energiegemeinschaft Weissacher Tal, und weiter: „In den beiden Stadtwerken, aber auch im Projektierer haben wir Partner gefunden, die das genauso sehen wie wir! Wir engagieren uns, um fremde Investoren zu verhindern und unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Vielleicht gelingt es uns ja dadurch auch, Stromtrassen mit wesentlich weitreichenderen Umwelteinflüssen aus der Region fernzuhalten.“
Einladung zur Vorortbesichtigung des geplanten Windparks Zollstock-Springstein
15.11.2014
Am Samstag, 15. November laden die Bürger-Energiegenossenschaft Murr eG und die Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG alle Interessierten zu einer gemeinsamen Begehung der geplanten Windkraftstandorte Zollstock-Springstein ein.
Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am Wanderparkplatz Eschelhof, 300 m westlich vom Wanderheim Eschelhof. Es werden einige Standorte für die geplanten Windräder, vorgesehene Zufahrten sowie das Lidar-Windmessgeräte besichtigt. Markus Höfer, Geschäftsführer der Stadtwerke Backnang GmbH berichtet über den Stand der Ausbaupläne. Reinhard Knüdeler, Vorstand der Energiegemeinschaft Weissacher Tal skizziert die vorgesehenen Finanzierungsmöglichkeiten. Für die ca. 5 Kilometer lange Strecke ist gutes Schuhwerk empfehlenswert.
Im Anschluss an die Begehung besteht noch die Möglichkeit zu einem Austausch im Wanderheim Eschelhof.
Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG
Geschäftsstelle
Die sechs Windrad-Standorte stehen fest
BKZ 06.11.2014:
Die sechs Windrad-Standorte stehen
BACKNANG (flo). Die genauen Standorte der geplanten sechs Windräder des interkommunalen Windparks Zollstock-Springstein stehen jetzt fest. Demnach liegen die beiden Windenergieanlagen (WEA) 1 und 4 auf Sulzbacher Gemarkung rund 650 beziehungsweise 580 Meter weg vom Wanderheim Eschelhof. Die Entfernung zwischen der Wohnbebauung des Sulzbacher Teilorts Ittenberg zum nächstgelegenen Windrads WEA1 beträgt rund 1000 Meter. Von Auenwald-Tiefental zum nächstgelegenen Windkraftwerk WEA5 sind’s rund 725 Meter, von dort bis nach Murrhardt-Siebenknie knapp 900 Meter. Von der WEA6 bis zu den ersten Häusern in Backnang-Steinbach sind’s rund 1350 Meter und von der WEA2 bis zur Randbebauung von Oppenweiler-Aichelbach knapp 2000 Meter. Der Plan wird auch im Internet unter www.windpark-zollstock-springstein.de/ zu finden sein.
Kräftiger Rückenwind für Energiegemeinschaft
BKZ 13.08.2014:
Kräftiger Rückenwind für Energiegemeinschaft
Windkraftprojekt Zollstock-Springstein wird immer realer Mischfinanzierung vorgesehen Geringe Geräuschentwicklung
Reinhard Knüdeler
WEISSACH IM TAL/MURRHARDT(pm). Bei der Generalversammlung der Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG konnte Vorstand Reinhard Knüdeler den Mitgliedern erstmals einen detaillierten Überblick über den Stand des Windkraftprojekts Zollstock-Springstein geben. Die Energiegenossenschaft ist Mitglied der Bietergemeinschaft mit den Energiegenossenschaften Murr, Murrhardt sowie den Stadtwerken Murrhardt und Backnang und dem Projektierer, der Wind Energie GmbH.
Das Land hat dieser Bietergemeinschaft den Zuschlag für den Standort erteilt und damit die Möglichkeit eröffnet, dort mehrere Windkraftanlagen zu erstellen. Die Windmessungen werden seit rund drei Monaten durchgeführt und haben bis jetzt durchweg positive Ergebnisse geliefert. Allerdings sollen die Messungen, wie vorgesehen, zwölf Monate andauern, damit ein fundiertes Ergebnis vorliegt und die statistischen Berechnungen bestätigt werden.
Zwei wesentliche genossenschaftliche Elemente sollen in die gemeinsame Standortentwicklung einfließen: Die Gesamtkosten und -erträge fließen jeweils in einen gemeinsamen Topf und werden gleichmäßig auf die Beteiligten an der Bietergemeinschaft verteilt. Damit soll ein Ausgleich für etwa unterschiedliche Erträge und Kosten der einzelnen Windkraftanlagen erreicht werden.
Demgegenüber werden die sechs Anlagen eigentumsrechtlich jeweils einem der Mitglieder an der Bietergenossenschaft zugeordnet. Weit fortgeschritten ist die Auswahl des entsprechenden Anlagentyps. Dabei war ein ganz wesentliches Kriterium die bereits bestehende Serienproduktion, die für das problemlose Funktionieren der Anlage von größter Bedeutung ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt war für uns bei der Auswahl die Geräuschentwicklung der Anlage, die beim ausgewählten Typ am niedrigsten ist, so Knüdeler weiter. Selbstverständlich haben wir auch nachhaltige ökologische Verbesserungen beim Betrieb dieser Anlage im Fokus: Wir gehen von einem Stromertrag für zirka 1500 Haushalte aus, was eine jährliche CO2-Einsparung von zirka 5200 Tonnen (Referenz Kohle) beziehungsweise 3500 Tonnen (Referenz Gas) erwarten lässt.
Ein wichtiger Punkt ist die Finanzierung der 4,1 Millionen teuren Anlage (je Windrad). Diese soll seitens der Energiegemeinschaft Weissacher Tal durch 2,6 Millionen Euro Fremdkapital (zum Beispiel KfW-Darlehen) und rund 1,5 Millionen Euro Eigenkapital erfolgen. Eine erste unverbindliche Abfrage bei den Mitgliedern der Genossenschaft und den Interessenten auf der Aufnahmeliste hat binnen kürzester Zeit eine Rückmeldung von rund 600000 Euro erbracht. Wir gehen davon aus, so Knüdeler, dass wir mit der Eigenkapitalbeschaffung in Form einer Mischfinanzierung aus Darlehen und Mitgliedsanteilen der Genossenschaft keine Probleme haben werden.
Auch bei dieser Beteiligung ist zugrunde gelegt, dass wie bei den seitherigen Anlagen der Energiegemeinschaft Weissacher Tal von einer Dividende beziehungsweise Darlehensverzinsung von 3 bis 4 Prozent ausgegangen werden kann. Um die Bürgerschaft im Weissacher Tal detailliert über dieses Großprojekt der Energiegemeinschaft zu unterrichten, sind verschiedene Informationsveranstaltungen geplant.
Für Informationen und Rückfragen steht die Geschäftsstelle der Genossenschaft im Rathaus in Unterweissach, Rudolf Scharer, 07191/3531-32, E-Mail rudolf.scharer@weissach-im-tal.de bereit.
Rolf Heller wechselt in den Aufsichtsrat
BKZ 06.08.2014:
Rolf Heller wechselt in den Aufsichtsrat
Bernd Kuhfahl-Kriegel ist neuer Vorstand bei der Energiegemeinschaft Weissacher Tal Generalversammlung mit Wahlen
Als neuer Vorstand der Energiegemeinschaft Weissacher Tal wurde Bernd Kuhfahl-Kriegel aus Oberweissach vom Aufsichtsrat bestellt. Er ist Nachfolger von Gründungsmotor Rolf Heller, der künftig dem Aufsichtsrat angehört.
WEISSACH IM TAL (pm). Weniger Sonne und damit weniger Energieertrag, trotzdem ein insgesamt positives Jahr 2013 für die Energiegemeinschaft Weissacher Tal: Das waren die Kernaussagen der Vorstände Rolf Heller, Reinhard Knüdeler und Udo Schmülling bei der Generalversammlung. Dass es in bestimmten Zeitfenstern wechselnde Erträge geben kann, ist allen Beteiligten an der Genossenschaft seit Längerem klar. Auf gute Anlagen können die Genossen Einfluss nehmen, nicht jedoch auf die Sonne. Dass die Erträge sich im 20-Jahres-Mittel trotzdem auf das prognostizierte Maß einpendeln, daran hat niemand Zweifel.
Trotzdem können wir auch für das Jahr 2013 wieder 4 Prozent Dividende auf die Geschäftsguthaben der Mitglieder ausschütten und weitere Beträge unserer Rücklage zuführen, so die Vorstände in ihrem Geschäftsbericht weiter.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Weissachs Bürgermeister Ian Schölzel, hob in seinem Bericht die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit zwischen den Vorständen und den Mitgliedern des Aufsichtsrats hervor. Nur durch diese konstruktive und gegenseitige Unterstützung sind wir in der Lage, ehrenamtlich viel Arbeit zu schultern, so der Aufsichtsratsvorsitzende zum Klima innerhalb der Genossenschaftsführung.
Eine kurze Diskussion fand zum Tagesordnungspunkt Satzungsänderung hinsichtlich der vorgeschlagenen Abschaffung der bestehenden Altersgrenze von 65 Jahren statt. Die 68 anwesenden Mitglieder (von 242) waren bis auf 6 Gegenstimmen der Meinung, dass die Altersgrenze nicht gänzlich abgeschafft, sondern künftig auf 75 Jahre festgeschrieben werden soll.
Das war der einzige Tagesordnungspunkt, der nicht einstimmig von der Versammlung beschlossen wurde. Alle weiteren zur Beschlussfassung vorgesehenen Punkte, vor allem die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats, wurden dank der positiven Entwicklung der Genossenschaft einstimmig vorgenommen.
Die Wahlen zum Aufsichtsrat brachten nur geringfügige Änderungen. Neu in dieses Gremium rückt der seitherige Vorstand Rolf Heller nach. Er hatte darum gebeten, von seinen Vorstandsaufgaben wegen anderweitiger Inanspruchnahme entbunden zu werden. Bürgermeister Schölzel würdigte ihn als Mann der ersten Stunde und Gründungsmotor der Genossenschaft im Jahr 2008. Sein breites Fachwissen im genossenschaftlichen Bereich sei in der Energiegemeinschaft immer eine große Hilfe. Aus diesem Grund zeigt sich der Aufsichtsratsvorsitzende erfreut darüber, dass Heller eine weitere Mitarbeit im Aufsichtsrat zugesagt hat. Wieder gewählt wurden die Aufsichtsratsmitglieder Bernd Hecktor, Manfred Keck, Steffen Reitz, Frank Müller (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender) und Ian Schölzel (Aufsichtsratsvorsitzender). Nicht mehr kandidiert hatte Erhard Braun, ebenfalls ein genossenschaftliches Urgestein, wie Schölzel in seiner Dankrede feststellte.
Als neuen Vorstand hat der Aufsichtsrat Bernd Kuhfahl-Kriegel aus Oberweissach bestellt. Der Inhaber einer Steuerberatungskanzlei in Backnang ist künftig im kaufmännischen Bereich der Genossenschaft schwerpunktmäßig tätig.
Zufrieden mit der Entwicklung: Aufsichtsrat und Vorstand der Energiegemeinschaft Weissacher Tal (von links) Manfred Keck, Rolf Heller (neu im Aufsichtsrat), Bürgermeister Karl Ostfalk, Bürgermeister Ralf Wörner, Frank Müller, Bernd Hecktor, Udo Schmülling (Vorstand), Bernd Kuhfahl-Kriegel (neuer Vorstand), Bürgermeister Ian Schölzel (Aufsichtsratsvorsitzender) und Reinhard Knüdeler (Vorstand).
Foto: privat
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16.05.2014
Zuschlag für Windstandort
BKZ 24.04.2014:
Zuschlag für Windstandort
Zollstock/Springstein kommt
BACKNANG (pm). Lange Monate war es ungewiss, jetzt haben die Beteiligten an der Bietergemeinschaft für den Windstandort Zollstock/Springstein, die Stadtwerke Backnang und Murrhardt und die Energiegenossenschaften Backnang, Murrhardt und Weissacher Tal die positive Nachricht des Landes erhalten: Die Flächen für den ausgewiesenen Windkraftstandort werden an die Bietergemeinschaft zur Erstellung von Windkraftanlagen verpachtet. Damit enthält die Energiegenossenschaft die Möglichkeit, neue Mitglieder aufzunehmen und einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Bevor sich jedoch die ersten Windräder drehen, sind jetzt von den Beteiligten vielfache Vorarbeiten zu leisten. Neben der 12-monatigen Winduntersuchung mittels eines 100 Meter hohen Mastes müssen die Planungen für die benötigte Infrastruktur vorgenommen werden. Ebenso sind die umfangreichen Genehmigungsverfahren durchzuführen. Außerdem geht es um Vertragsgestaltungen, die Finanzierungen und schlussendlich den zu bauenden Anlagentyp.