Bericht von der Generalversammlung

28.06.2017

Neue Ära im Aufsichtsrat: Udo Schmülling geht, Arndt Sanzenbacher kommt und mit Heilweg Coelle und Renate Edelmann sind erstmals zwei Frauen im Aufsichtsrat

Die Generalversammlung der Energie­ge­mein­schaft Weissacher Tal eG, die in diesem Jahr aus besonde­rem Anlass (Inbetrieb­nahme der 12. Photo­voltaik­anlage) im Betriebs­gebäude der TALBAU-Haus GmbH in Ober­weissach statt­fand, war gekenn­zeichnet von maßgeb­lichen perso­nellen Ver­änder­ungen. Im Vorstand wurde nach dem Aus­scheiden von Udo Schmülling mit der zuvor im Auf­sichts­rat erfolgten Wahl von Arndt Sanzenbacher aus Unter­weissach der Genera­tionen­wechsel ein­ge­leitet. Der vierzig­jährige Arndt Sanzenbacher ist studierter Ingenieur und lebt in Unter­weissach. Mit seinem per­sönli­chen Engagement in der Energie­gemein­schaft will er sich ver­stärkt für die erneuer­baren Energien und die Energie­wende ei­setzen.

Daneben standen Wahlen zum Auf­sichts­rat an. Die Amts­zeiten von Rolf Heller, Bernd Hecktor, Manfred Keck, Frank Müller und Ian Schölzel wären im Juli dieses Jahres aus­g­laufen. Außer Herrn Heller standen alle bisherigen Mit­glie­der für eine Wieder­wahl zur Ver­fü­gung. Neben Frau Coelle stellte sich Frau Edelmann spontan als weitere Kandi­datin zur Ver­fü­gung. Beide fühlen sich dem Umwelt- und Klimaschutz und der Energiewende verpflichtet. Die Begeisterung der Versammlung über die Zu­sammen­setzung, ins­beson­dere mit den beiden weib­lichen Kandi­daten kam in einer ein­stimmi­gen Wahl aller Kan­dida­tinnen und Kandi­daten zum Aus­druck. Damit ist der aus neun Mit­glie­dern be­stehende Aufsicht­rat der Energie­g­emein­schaft nun ers­mals kein reiner Männer­club mehr. Im An­schluss an die Wahlen wurden die Herren Schmülling und Heller mit besonderem Dank und An­er­kennung für Ihre lang­jährige Tätig­keit in der En­ergie­g­emein­schaft von Bürger­meister Schölzel ver­ab­schiedet.

­Die Vorstandsmit­glieder Reinhard Knüdeler und Udo Schmülling berichte­ten über das Ge­schäfts­jahr 2016.

Vor allem dank einer weiteren 2016 in Betrieb genomme­nen Photo­voltaik­an­lage konnte der Umsatz um fast 8 % auf ca. 142.000 € ver­bessert wer­den. Der Jah­res­übe­schuss er­höhte sich von 38.000 € auf 45.000 €.

Bei einer Bilanz­summe von fast 1 Mio € hat die Energi­ge­mein­schaft inzwi­schen ein In­ves­titi­ons­volu­men von 1,2 Mio € erreicht. Mit 12 in­stall­ier­ten An­lagen be­trägt die Strom­er­zeu­gungs­kapa­zität 534 kwp, wobei ca. 290.000 kg CO2 pro Jahr ein­ge­spart werden. Posi­tiv hat sich auch die Mit­glieder­zahl ent­wickelt: Per Ende Mai 2017 hat die Energie­ge­mein­schaft 318 Mit­glie­der, über 30 mehr als noch zum Ende das Jahres 2015.
Erfreulich entwickelt hat sich auch das Geschäfts­feld Strom­ver­trieb. Im Ver­bund mit den Bürger­werken Heidel­berg eG belie­fert die Energie­ge­mein­schaft aktuell fast 200 Kunden, mit einem Strom­ve­brauch von 750.000 kwh.

Im Geschäfts­jahr 2016 wurde mit dem Auf­bau des neuen Ge­schäfts­feldes „Strom- und Wärme­co­trac­ting“ be­gonnen und auch bereits ein sehr großer Auf­trag im neuen Rombold-Areal gewonnen. Mit beson­deren die Install­tion von Block­heiz­kraft­wer­ken und Photo­voltaik­an­lagen einschl. Messung, Abrech­nung, Wartung umfassenden Ange­boten will die Genossen­schaft in diesem Bereich zusammen mit kompe­tenten Partnern künftig die Ener­gie­wende weiter vor­an­bringen und ihre Geschäfts­tätig­keit aus­bauen. Ziel­gruppe sind vor allem Wohnungs­bau­ge­sell­schaf­ten, Wohnungs­bau­genossen­schaf­ten, Eigen­tümer­ge­mein­schaften. Zu diesem Thema referierte in der General­ver­sammlung Steffen Kühner von der EM Energie­manage­ment, Kernen.

Die Ver­sammlung klang aus mit dem Dank an alle Betei­lig­ten und einem kleinen Ständer­ling in den Hallen der Fa. TALBAU-Haus GmbH.


Energiegemeinschaft Weissacher Tal nimmt weitere Fotovoltaikanlage mit 100 kWp in Betrieb

22.02.2017

Ökostromversorgung günstiger als konventionelle Energie

Die Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG hat auf einem Teil des Firmengebäudes der TALBAU-Haus GmbH in Oberweissach ihre zwölfte Fotovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von nahezu 100 kWp in Betrieb genommen. Rechnerisch reicht die Kapazität der Anlage nahezu aus, den gesamten Strombedarf des Betriebes an diesem Standort zu erzeugen. Tatsächlich erwartet die Energiegemeinschaft, dass 60 % des erzeugten Stromes direkt der Versorgung der Fa. Talbau-Haus dient.

In privaten Haushalten kann dieser Anteil bei bis zu 30 % liegen. „Von dem guten Wert kann dank der großen Schnittmenge zwischen „Produktionszeiten“ der Sonne und der Fa. Talbau ausgegangen werden“ erläutert Vorstandsmitglied Udo Schmülling. Den restlichen Strombedarf liefert die Energiegemeinschaft aus anderen Ökostromquellen. Damit ist die Energiegemeinschaft dank Ihres eigenen Stromvertriebes in der Lage, die gesamte Stromversorgung der Talbau-Haus GmbH sicherzustellen – und das komplett aus regenerativen Quellen.

Aufgrund der in der letzten Zeit weiter rückläufigen Anschaffungskosten für Fotovoltaikmodule liegen die Produktionskosten für den mit dieser Anlage erzeugten Strom bei ca. 7 ct pro kWh. Ein Wert, der unter den vergleichbaren durchschnittlichen Produktionskosten von Atom- und Kohlestrom (ca. 9 ct/kWh) liegt. Ganz zu schweigen von den bei der fossilen Energieerzeugung durch die Umweltbelastung entstehenden aber nicht im Strompreis enthaltenen externen Kosten, die bei Kohle bis zu 12 ct pro kWh ausmachen und bei Atomstrom noch deutlich darüber liegen. Von den günstigen Produktionskosten profitiert auch die Fa. Talbau-Haus: Die gesamte Stromversorgung wird deutlich günstiger als der bisherige Strombezug und verbessert darüber hinaus Umweltbilanz des Unternehmens.

„Genau diese Wirtschaftlichkeit und diese Komplett-Versorgung mit Ökostrom aus einer Hand wollten wir erreichen“ freut sich Vorstandsmitglied Reinhard Knüdeler: „Es ist ein Modell für kleine und mittlere Betriebe und öffentliche Einrichtungen wie zum Beispiel Kindergärten in unserer Region“.

Der Aufsichtsratsvorsitzende und Weissacher Bürgermeister Ian Schölzl ergänzt anerkennend, dass dieses Modell nun binnen Jahresfrist in Weissach bereits das zweite Mal realisiert worden sei. Im Februar vergangenen Jahres ging eine Anlage bei der Fa. Sprintus in Weissach im Tal-Bruch in Betrieb.

Nach Inbetriebnahme der neuen Anlage betreibt die Energiegemeinschaft mit jetzt ca. 320 Mitgliedern insgesamt 534 kWp PV-Anlagen und produziert daraus ca. 510.000 kWh/a Strom, bei einer CO2-Einsparung von ca. 290.000 kg pro Jahr.